Der US-Konzern Johnson & Johnson (J&J) setzt zu Einschnitten in der Schweiz an: Vier Medizintechnikunternehmen von Johnson & Johnson wollen das Produktionsvolumen in Neuenburg sowie die Inspektions- und Lagertätigkeiten in Marin verlagern.

Die Produktionsvolumen würden nach Puerto Rico und Mexiko verlegt. Die Lagertätigkeiten von Marin sollen nach Selzach im Kanton Solothurn verschoben werden, wie ein Konzernsprecher am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP zu einer J&J-Mitteilung des Vortages sagte. Zudem werde die Produktlinie Ethicon Wound Closure & Repair Portfolio eingestellt. Das führe zum Abbau von bis zu 320 Arbeitsplätzen.

Langfristige und schrittweise Umsetzung

Die Firmen Ethicon, Ethicon Women's Health & Urology und Medos hätten dazu jeweils Konsultationen mit Personalvertretungen und Mitarbeitenden eingeleitet. «Bei Medos International Sàrl sind möglichweise nur wenige Mitarbeitende betroffen, weshalb kein Konsultationsverfahren erforderlich ist», hiess es weiter. Die endgültige Entscheidung über die Auswirkungen auf die Angestellten werde erst nach Abschluss des Konsultationsverfahrens getroffen.

Beabsichtigt sei jedoch eine langfristige und schrittweise Umsetzung, schrieb J&J. Der Prozess solle voraussichtlich zwischen 12 und 26 Monaten dauern. «Die aktuellen Planungen gehen je nach Unternehmen davon aus, dass die Produktion zwischen März 2022 und bis zum ersten Quartal 2023 eingestellt wird und die verschiedenen Standorte zwischen Mitte 2022 und Mitte 2023 verlassen werden.» Betroffene würden mit bestimmten Leistungen wie Abfindungen unterstützt.

J&J bleibe aber in der Schweiz präsent. Derzeit hat der Konzern 4'400 Mitarbeiter hierzulande, wie der Sprecher sagte.

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(awp/gku)